S. Kategorien und Institutionen: Anthropophagie und Film
Dozent:innen: Dr. Leonie ZilchKurzname: S Kategorien
Kurs-Nr.: 05.054.16_720
Kurstyp: Seminar
Voraussetzungen / Organisatorisches
Dieses Seminar ist ein Präsenz-Angebot und findet zu den u.s. Zeiten auf dem Campus der JGU statt. Sollten sich pandemie-bedingt Änderungen des Veranstaltungsformats ergeben, werden wir Sie rechtzeitig informieren. Damit Sie alle notwendigen Informationen zuverlässig erhalten, bitten wir Sie dringend, regelmäßig das Postfach Ihres Unimail-Accounts zu kontrollieren.Empfohlene Literatur
Andrade, Oswald de (2016) [1928]: Anthropophages Manifest. In: Oswald de Andrade: Manifeste, übersetzt und herausgegeben von Oliver Precht. Wien: Turia + Kant, S. 35-67.Arndt, Susan (2015): „Kannibalismus". In: Wie Rassismus aus Wörtern spricht. (K)Erben des Kolonialismus im Wissensarchiv deutsche Sprache. Ein kritisches Nachschlagewerk, hrsg. v. Susan Arndt u. Nadja Ofuatey-Alazard. Münster: Unrast-Verlag, S. 691-692.
Nunes, Benedito (2016) [1984]: Anthropophagie für Alle. In: Oswald de Andrade: Manifeste, übersetzt und herausgegeben von Oliver Precht. Wien: Turia + Kant, S. 68-97.
Inhalt
In seinem „Anthropophagen Manifest" (1928) verleibt sich Oswald de Andrade (1890-1954) das koloniale Konstrukt „Kannibalismus" ein. Jenes diente weißen Kolonisatoren als Legitimation für die eigenen kolonialen Verbrechen, indem deren Opfern eine besondere ‚Grausamkeit‘ nachgesagt wurde (Arndt 2015, S. 691f.). Oswald plädiert in seinem Manifest für eine Einverleibung der kolonialen Kultur, um diese zu Verdauen und sich auf diese Weise gegen deren kulturelle Vorherrschaft zu wenden und eine eigene Kunst zu entwickeln. Wie Benedito Nunes ausführt, wird Anthropophagie in Oswalds Manifest zu „Metapher, Diagnose und Therapie in Einem" ([1984] 2016, 81). Das Seminar möchte diese Beschreibungsmatrix von „Metapher, Diagnose und Therapie" aufgreifen, um einen postkolonialen und feministischen Blick auf filmische Anthropophag:innen zu werfen.Hinweis: Das Seminar möchte kritisch mit dem Begriff "Kannibalismus" als kolonialem und rassistischem Konstrukt umgehen. Gerade in Aufarbeitung dieser Begriffsgeschichte werden aber mitunter auch Texte und Filme besprochen, die rassistische Darstellungen enthalten und die entsprechend kritisch zu diskutieren sind. Ebenso soll an dieser Stelle darauf hingewiesen werden, dass das Phänomen der Anthropophagie älter ist und bereits in Mythen und Märchen, häufig unter der Bezeichnung „Menschenfresser", verhandelt wird. Die filmische Inszenierung des anthropophagen Akts ist in manchen Filmen sehr drastisch und explizit. Studierende sollten sich darüber im Klaren sein, wenn sie dieses Seminar wählen.
Termine
Datum (Wochentag) | Zeit | Ort |
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20.10.2021 (Mittwoch) | 14:15 - 15:45 | 00 211 Hörsaal 9181 - Medienhaus |
27.10.2021 (Mittwoch) | 14:15 - 15:45 | 00 211 Hörsaal 9181 - Medienhaus |
03.11.2021 (Mittwoch) | 14:15 - 15:45 | 00 211 Hörsaal 9181 - Medienhaus |
10.11.2021 (Mittwoch) | 14:15 - 15:45 | 00 211 Hörsaal 9181 - Medienhaus |
17.11.2021 (Mittwoch) | 14:15 - 15:45 | 00 211 Hörsaal 9181 - Medienhaus |
24.11.2021 (Mittwoch) | 14:15 - 15:45 | 00 211 Hörsaal 9181 - Medienhaus |
01.12.2021 (Mittwoch) | 14:15 - 15:45 | 00 211 Hörsaal 9181 - Medienhaus |
08.12.2021 (Mittwoch) | 14:15 - 15:45 | 00 211 Hörsaal 9181 - Medienhaus |
15.12.2021 (Mittwoch) | 14:15 - 15:45 | 00 211 Hörsaal 9181 - Medienhaus |
05.01.2022 (Mittwoch) | 14:15 - 15:45 | 00 211 Hörsaal 9181 - Medienhaus |
12.01.2022 (Mittwoch) | 14:15 - 15:45 | 00 211 Hörsaal 9181 - Medienhaus |
19.01.2022 (Mittwoch) | 14:15 - 15:45 | 00 211 Hörsaal 9181 - Medienhaus |
26.01.2022 (Mittwoch) | 14:15 - 15:45 | 00 211 Hörsaal 9181 - Medienhaus |
02.02.2022 (Mittwoch) | 14:15 - 15:45 | 00 211 Hörsaal 9181 - Medienhaus |