Dr. Tullio Richter-Hansen

HS. Fernsehformate: Supergirls. Feministische Theorie – Heldinnen in Serie

Dozent:innen: Dr. Tullio Richter-Hansen
Kurzname: HS Fernsehformate
Kurs-Nr.: 05.054.16_920
Kurstyp: Hauptseminar

Empfohlene Literatur


  1. Degele, Nina: Gender/Queer Studies. Eine Einführung, Fink: Paderborn 2008 [insb. 2.]
  2. Gerhard, Ute: Frauenbewegung und Feminismus. Eine Geschichte seit 1789, 2, Aufl., Beck: München 2012
  3. Peters, Kathrin; Seier, Andrea: „Gender & Medien. Einleitung“, in: Dies. (Hg.): Gender & Medien-Reader, diaphanes: Zürich/Berlin 2016, S. 9–19

Inhalt

Auf den ersten Blick mögen aktuelle Serien wie SUPERGIRL (USA 2015–) und JESSICA JONES (USA 2015–) wie Formate leichter Unterhaltung wirken, zumal als Teil der größeren Comic-Franchises Arrowverse bzw. Marvel Cinematic Universe (MCU). Bezeichnenderweise präsentieren sie innerhalb dieser Großformate die jeweils einzigen weiblichen Titelheldinnen in Serie. Sowohl hinsichtlich ihrer Produktions- und Rezeptionsumstände als auch inhaltlich und ästhetisch bieten sie weitaus mehr als nur ‚guilty pleasure‘: Ohne auf Action und Spezialeffekte zu verzichten, thematisiert etwa SUPERGIRL in zunehmender Reflexivität diverse Formen von Andersartigkeit und ist die zweite Staffel von JESSICA JONES ausschließlich von Regisseurinnen inszeniert worden.

Mit ihren weiterhin vorherrschend patriarchalen und oft sexistischen Strukturen vor und hinter den Kameras können derzeitige Superhelden-Universen [sic] als symptomatische mediale Felder verstanden werden, auf die sich #metoo oder die Forderung nach Gender-Quoten bisher nur vereinzelt ausgewirkt haben. SUPERGIRL und JESSICA JONES sind dagegen ‚anders‘ – sie entfalten dezidierte Potenziale jenseits männlich und heteronormativ dominierter Erzählungen. Ihre fraglos vorhandenen Genrekonventionen und ökonomischen Implikationen sind gleichzeitig von hoher Relevanz – gerade im Verhältnis zu den non-normativen Aspekten.

Inwiefern wir Formate wie diese (als) feministisch lesen können, soll im Seminar anhand theoretischer Positionen des Identitäts- und Differenzdiskurses erprobt werden. Die Idee ist dabei, je einzelne Serienepisoden mit prägenden Schriften der Frauenbewegungen, feministischer Filmtheorie sowie der Gender Studies zu konfrontieren. Neben konkreten Medienanalysen und Textdiskussionen wird unsere Aufgabe daher auch sein, die unterschiedlichen Felder transdisziplinär zusammenzudenken – d.h. uns mit dem Verhältnis von Theorie, Medienästhetik und Politik auseinanderzusetzen. Das Ziel der Veranstaltung ist einerseits ein fächerübergreifendes, nämlich in einer historischen Perspektive Feminismen kennen- und reflektieren zu lernen. Andererseits geht es darum, mit diesen meist soziologischen oder kulturphilosophischen Ansätzen unsererseits spezifisch filmwissenschaftlich zu arbeiten.
Es wäre gut, wenn sich am Seminar Interessierte schon vor Semesterbeginn so umfangreich wie möglich in die genannten Serien ‚einsehen‘ könnten. Bei Schwierigkeiten mit dem Zugang zum Material melden Sie sich gerne bereits vorab: trichter@uni-mainz.de.

Termine

Datum (Wochentag) Zeit Ort
18.04.2019 (Donnerstag) 16:15 - 17:45 01 002 Seminarraum
9181 - Medienhaus
25.04.2019 (Donnerstag) 16:15 - 17:45 01 002 Seminarraum
9181 - Medienhaus
02.05.2019 (Donnerstag) 16:15 - 17:45 01 002 Seminarraum
9181 - Medienhaus
09.05.2019 (Donnerstag) 16:15 - 17:45 01 002 Seminarraum
9181 - Medienhaus
16.05.2019 (Donnerstag) 16:15 - 17:45 01 002 Seminarraum
9181 - Medienhaus
23.05.2019 (Donnerstag) 16:15 - 17:45 01 002 Seminarraum
9181 - Medienhaus
06.06.2019 (Donnerstag) 16:15 - 17:45 01 002 Seminarraum
9181 - Medienhaus
13.06.2019 (Donnerstag) 16:15 - 17:45 01 002 Seminarraum
9181 - Medienhaus
27.06.2019 (Donnerstag) 16:15 - 17:45 01 002 Seminarraum
9181 - Medienhaus
04.07.2019 (Donnerstag) 16:15 - 17:45 01 002 Seminarraum
9181 - Medienhaus
11.07.2019 (Donnerstag) 16:15 - 17:45 01 002 Seminarraum
9181 - Medienhaus