Dr. Marek Jancovic

MA S. Mediale Dramaturgien II: Filming animals: Mediale Praktiken nach dem Menschen

Dozent:innen: Marek Jancovic M.A.
Kurzname: S. Mediale Dramat II
Kurs-Nr.: 05.658.115
Kurstyp: Seminar

Empfohlene Literatur


Berger, John. 1980. “Why Look At Animals?” In About Looking, 1st edition, 1–26. New York: Pantheon Books.

Derrida, Jacques. 2008. The Animal That Therefore I Am. Edited by Marie-Luise Mallet. Translated by David Wills. New York: Fordham University Press.

Haraway, Donna Jeanne. 2003. The Companion Species Manifesto: Dogs, People, and Significant Otherness. Chicago, Ill.: Prickly Paradigm.

Inhalt

Videos für Haustiere, iPad-Games für Katzen, Affen-Selfies und von Möwen aufgenommene GoPro-Luftaufnahmen. Seit den frühen Tagen der optischen Aufschreibmedien dienten Tiere dem Menschen als Objekt, Figurant oder Träger von Medien, doch in den letzten Jahren wird das Tier zunehmend auch als aktiver (Mit-)Gestalter, Nutzer und Adressat von Kunst und medialen Objekten auffällig. Diese Wende hat keinen Ursprung: Man könnte, wie Jacques Derrida, ihren Anfang ab dem Erscheinen der biologischen und genetischen Wissenschaften vor etwa 200 Jahren erzählen, oder ab der Erfindung der Brieftaubenfotografie zur Jahrhundertwende 1900, oder ab der Russischen Revolution, wie Duncan Forbes es tut. Man könnte ebenso gut mit der Geburt des westlichen posthumanistischen Denkens und dem Aufkommen der Tiere einbeziehenden Kunst in den 1960-ern anfangen. Ungeachtet der genauen historischen Ortung ist jedoch unbestreitbar, dass tierische Interaktionen mit Medien eine Krise des menschlichen Subjekts, der anthropozentrischen Ausrichtung von Kunst und Medien, und auch der Mediengeschichtsschreibung darstellen.

in diesem Seminar widmen wir uns tierischen Medien und der Weg wird von Memes über Performancekunst bis hin zum Überwachungsstaat führen. Von Tieren und für Tiere gemachte Kunst und Medien folgen eigentümlichen ästhetischen Gesetzmäßigkeiten. Von Vögeln und Säugetieren aufgenommene GoPro-Videos sind zum Beispiel oft wackelig, unscharf, die Bilder oft kaum entzifferbar, die Kadrage prekär, die Tonspur lärmend und unruhig. Wie gehen wir mit solchen Objekten um? Haben sie eine Dramaturgie, einen Stil? Ist es ein 'Genre'?

Anhand historischer und vor allem aktueller Beispiele aus der audiovisuellen Kunst und Kultur werden wir uns mit den neuesten Ansätzen aus den Posthuman und Animal Studies auseinandersetzen und dabei die Beziehungen und oft nebligen Grenzgebiete zwischen Mensch, Tier und Technologie erforschen.

Termine

Datum (Wochentag) Zeit Ort
16.10.2018 (Dienstag) 12:00 - 16:00 00 113 Seminarraum
9181 - Medienhaus
30.10.2018 (Dienstag) 12:00 - 16:00 00 113 Seminarraum
9181 - Medienhaus
13.11.2018 (Dienstag) 12:00 - 16:00 00 113 Seminarraum
9181 - Medienhaus
27.11.2018 (Dienstag) 12:00 - 16:00 00 113 Seminarraum
9181 - Medienhaus
11.12.2018 (Dienstag) 12:00 - 16:00 00 113 Seminarraum
9181 - Medienhaus
08.01.2019 (Dienstag) 12:00 - 16:00 00 113 Seminarraum
9181 - Medienhaus
22.01.2019 (Dienstag) 12:00 - 16:00 00 113 Seminarraum
9181 - Medienhaus
05.02.2019 (Dienstag) 12:00 - 16:00 00 113 Seminarraum
9181 - Medienhaus