MA Ü. Körper/Bilder/Kulturen: Militärische Bildoperationen im Testfeld der modernen Kriegführung
Dozent:innen: Nina FranzKurzname: Ü.Körp/Bild/Kult
Kurs-Nr.: 05.054.605
Kurstyp: Übung
Voraussetzungen / Organisatorisches
Die einzelnen Sitzungen finden als Blockveranstaltungen statt. Weitere Informationen werden in Kürze bekannt gegeben.Empfohlene Literatur
Judith Butler: Frames of War. When is Life Grievable? Verso, London, 2009.Derek Gregory: The Colonial Present: Afghanistan, Palestine, Iraq. Wiley, New York, 2004.
Bernhard Siegert: „Luftwaffe Fotografie. Luftkrieg als Bildverarbeitungssystem 1911+1921“. In: Fotogeschichte Jg. 12, Heft 45/46, 1992, S. 41-54.
Caren Kaplan: Aerial Aftermaths. Wartime from Above. Duke University Press, Durham/London, 2018.
Priya Satia: „The Defense of Inhumanity: Air Control and the British Idea of Arabia“. American Historical Review 111 (1), S. 16-51.
Priya Satia: „The Pain of Love. The Invention of Aerial Surveillance in British Iraq”. In: Peter Adey et al. (Hg.): From Above. War, Violence and Verticality. Hurst, London, 2014, S. 223-246.
Yuki Tanaka, Marilyn B. Young (Hg.): Bombing Civilians. A Twentieth-Century History. The New Press, London/New York, 2009, S. 1-7.
Paul Virilio: Krieg und Kino. Logistik der Wahrnehmung. Aus dem Französischen von Frieda Grafe und Enno Patalas. Fischer, Frankfurt a. M., 1989, S. 19-54.
Inhalt
Das Blockseminar nähert sich der Rolle von Bildern in der Kriegführung aus theoretischer und historischer Sicht. Gegliedert in drei jeweils zweitägige Workshop-Sessions steht die Konstruktion des militärischen „Blicks von oben“ im Experimentierfeld der europäischen Kolonien zu Beginn des 20. Jahrhunderts im Zentrum von Teil 1. Anhand von Archivmaterial und technischen Beschreibungen wird der Versuch der Etablierung einer „Kolonial- und Forschungstopografie“ als Aufgabe der „deutschen Heeresphotogrammetrie“ im damaligen Deutsch-Südwestafrika um 1903/04 untersucht. Weitere Stationen sind die italienische Kolonialinvasion in Libyen (1911-12) und das so-genannte „imperial policing“ des britischen Mandatsgebiets im Irak von 1922-25. Teil 2 behandelt Akteure und Ökonomien der militärischen Bildproduktion, von der Beauftragung eines berühmten Kupferstechers des niederländischen Goldenen Zeitalters im Dienste neuer Drilltechniken in der frühen Neuzeit, bis hin zur heutigen Rüstungsindustrie, in der bildgebende Verfahren und Bild-geführte Waffentechnologien eine zentrale Rolle spielen. In Teil 3 geht es um die Frage der Zeugenschaft und (Nicht-)Betrauerbarkeit im Kontext militärischer Bildgebung. Beispiele hierfür liefern militärische Videofeeds, die zum Teil durch die Leaks von Julian Assange, Chelsea Manning und Edward Snowden an die Öffentlichkeit gekommen sind. Auch aktuelle Beispiele aus dem Gazakrieg sollen im Workshop einer analytischen Bildkritik unterzogen werden. Die Workshop-Teilnehmer*innen nähern sich den unterschiedlichen Themen zum einen durch eigenständige Gruppenrecherchen und -Präsentationen auf Grundlage von bereitgestellter Literatur und zum anderen auf Basis von vorangegangen theoretischen Lektüren, die die Diskussion rahmen und begleiten werden.Termine
Datum (Wochentag) | Zeit | Ort |
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25.10.2024 (Freitag) | 14:00 - 16:30 | 00 113 Seminarraum 9181 - Medienhaus |
15.11.2024 (Freitag) | 14:15 - 17:45 | 00 113 Seminarraum 9181 - Medienhaus |
16.11.2024 (Samstag) | 10:15 - 13:45 | 00 113 Seminarraum 9181 - Medienhaus |
28.11.2024 (Donnerstag) | 18:15 - 19:45 | 00 211 Hörsaal 9181 - Medienhaus |
29.11.2024 (Freitag) | 14:15 - 15:45 | 00 113 Seminarraum 9181 - Medienhaus |
30.11.2024 (Samstag) | 10:15 - 13:45 | 00 113 Seminarraum 9181 - Medienhaus |
13.12.2024 (Freitag) | 14:15 - 17:45 | 00 113 Seminarraum 9181 - Medienhaus |
14.12.2024 (Samstag) | 10:15 - 13:45 | 00 113 Seminarraum 9181 - Medienhaus |