Übung Filmpraxis Jahrgang 2019

Fiktionale Kurzfilme: Film | Zeit | Konstruktion

Mit dem Triptychon aus Film, Zeit und Konstruktion bekamen die StudentInnen im fiktionalen Kurzfilmjahrgang 2019 unter der Leitung von Manuel Föhl eine Grundlage zur Hand, die es ihnen ermöglichte, sich relativ frei mit temporalen Experimenten im Film zu beschäftigen. Dabei zeigten die entstandenen Drehbücher schnell, dass das Interesse viel weniger in der Konstruktion als in der Dekonstruktion von Zeit mit und durch Film bestand. Das Gesetz von 24 Bildern pro Sekunde, die für die ZuschauerInnen im Normalfall das bewegte Bild suggerieren, war die einzige Konstante in den entstandenen Werken. Ansonsten wurde vor allem mit den Möglichkeiten des Filmbildes und seiner Anordnung gespielt. Split-Screens setzten ihm neue Rahmen oder dramaturgische Eingriffe sorgten dafür, dass der Plot nicht mehr seinen gewohnten zeitlichen Ordnungen folgte. Das Medium Film wurde als Konstruktionsmittel erkannt, bei dem ein Raum entsteht, in dem zeitliche Normen und Ereignisse neu sortiert und so Geschichten neu erzählt werden können.

Entstandene Projekte:

  • Galster (Lorenz Wurdinger, Montgomery Ebelt, Felix Vogt, Felix Englert, Lisa Theisen, Philipp Fischer)
  • Shift (Aaron Idstein, Sabrina Plath, Paul Hoban, Lisa Beikirch, Eva Thomas, Daniel Martinez, Luisa Bocksnick)
  • Montag (Anna Dengler, Phoebe Brownell, Jil Englert, Lara Miller, Paul Quast, Danielle Robinette)
  • Timecode (Judith Berger, Chaimae Falco, Nino Steffeck, Hannah Bitzer, Elisa Benavent, Johanna Larsson)
  • Sun is Coming (Alexandros Murböck, Janis Schmidt, Daniel Vukmirovic, Matteo Pfeffer, Muhammed Tarhan, Julius Ripperger, Lara Schles, Lara Petran)

 

Webdokumentation: Mainzer Kinogeschichte

Mainz war eine kinoverrückte Stadt. Doch von den zahlreichen Kinos, die es im 20. Jahrhundert in Mainz gab, sind nur noch wenige übrig geblieben. Dabei sind Kinos soziale Orte, an denen persönliche und gesellschaftliche Erfahrungen verschmelzen, es sind Heterotopien, in denen reale, projizierte und imaginäre Räume ineinander verschränkt werden. Kinos spiegeln kollektive Diskurse und Atmosphären, verweisen zurück auf soziokulturelle Prozesse einer Stadt oder eines ganzen Landes. Zugleich dokumentieren ihre Programme und Vorführungen die Geschichte des Films, seiner technischen und künstlerischen Entwicklung. Ein Kinobesuch stellt eine Kulturpraxis dar. Vor dem Hintergrund aktueller Medienumbrüche und der wachsenden Nutzung von Streaming-Plattformen stellt sich die Frage: Was bot das Kino damals, was bietet es noch heute seinen Besuchern?

Die Studierende in diesem Filmpraxis-Kurs haben unter der Leitung von Dr. Roman Mauer die Geschichte der Mainzer Kinolandschaft recherchiert und in multimedialen Beiträgen aufgearbeitet: Dokumentationen, Reportagen, Interviews, Animationsfilme, Hörspiele, Audio-Galerien, Fotostrecken und interaktive Karten werden auf der Webdokumentation „Mainzer Kinogeschichte“ versammelt und sind für alle Interessierten online zugänglich. Thematisch gliedern sich die Arbeiten in die Rubrik „Porträts“, die sich einzelnen Kinos widmet, und die Rubrik „Geschichte“, welche historische Phasen darstellt: die Frühzeit des Kinos, die NS-Zeit, die Nachkriegszeit unter französischer Besatzung bis hin zur aktuellen Situation.

Zur Webdokumentation geht es hier.

Entstandene Projekte:

  • Interaktive Karte der Mainzer Kinos (Johannes Keens , Romina Zarie)
  • Frühzeit der Mainzer Kinos (Ricarda Dresen, Joel Lochmann)
  • Mainzer Kinos in der NS-Zeit (Hanna Küster, Rico Mehler)
  • Mainzer Kinos in der Nachkriegszeit (Martin Ludwig, Jakob Villhauer)
  • Mainzer Kinogeschichten (Ronja Lauderbach, Stine Timm)
  • Reportage: Warum Kino heute? (Miriam Witsch, Marco Klehn, Fabian Goebel)
  • Porträt: Residenz/Princess (Tim Kühn)
  • Porträt: Capitol & Palatin (Elisa Frank, Hannah Käser)
  • Porträt: CinéMayence (Simon Oetken)
  • Porträt: CineStar (Tom Augustiniak)
  • Porträt: Bar jeder Sicht (Moritz Hoppe)

 

Das Projekt entstand in Kooperation mit Prof. Dr. Katja Schupp und dem Seminar für Journalismus. Es wurde unterstützt von der Film- und Mediennachwuchsförderung Rheinland-Pfalz. Assistenz: Kevin Gremmel. Web-Design und Programmierung der Webdokumentation: Celine Altkorn, Carola Feierfeil.