Das Modul 08-1 im Bachelorstudium der Filmwissenschaft stellt den Praxisanteil des Studiums. In der Übung „Filmpraxis“, die sich alternativ zu einem Praktikum besuchen lässt, erhalten die Studierenden entgegen dem sonst vorwiegend theoretisch ausgerichteten Studiengang die Möglichkeit, Einblicke in filmpraktische Arbeitsabläufe zu nehmen. Über ein Semester hinweg erarbeiten sie unter professioneller Begleitung von ExpertenInnen aus den unterschiedlichen filmpraktischen Bereichen eigene kleine Filmprojekte, die am Ende des Semesters in einer Veranstaltung der Öffentlichkeit präsentiert werden. Im Vordergrund steht dabei, dass die Studierenden nicht nur einen breiten Einblick in die Vielzahl filmpraktischer Tätigkeiten erhalten und eine Filmproduktion von der Konzeption über die Produktion hin zur Distribution durchführen, sondern dass im Rahmen des Kurses ermöglicht wird, in Teamarbeit mit einer gemeinsamen Zielsetzung ein Projekt zu bearbeiten. Sekundär ist hierbei, dass ein möglichst perfektes Ergebnis erzielt wird, sondern dass die Studierenden Experimentierfreude zeigen und ihre eigenen Ideen mit einem möglichst geringen finanziellen Budget kreativ realisieren. Die fertigen Projekte werden nach der Präsentationsveranstaltung auf dem Vimeo-Account der Filmwissenschaft veröffentlicht.
Seit 2017 unterteilt sich die Übung in die Kleingruppen „Fiktionale Kurzfilme“ und „Videoessays“ bzw. „Webdokumentation“:
Fiktionale Kurzfilme:
In der Kleingruppe „Fiktionale Kurzfilme“ begleiten die Studierenden in Teams ihr eigenes Projekt von der ersten Drehbuchskizze bis zur Bewerbung des fertigen Films auf Filmfestivals. In verschiedenen Expertenworkshops zu den Bereichen Drehbuch, Regie, Kamera, Licht, Ton und Schnitt spezialisieren sich die Studierenden auf ein Interessensgebiet und erarbeiten nachfolgend als Team ihr gemeinsames Projekt. Dabei stehen ihnen praxisnahe Gastdozierende für Fragen und Anregungen zur Seite. Die Projekte orientieren sich zumeist an einer losen Themenvorgabe, welche die Studierenden stets vor besondere Aufgaben stellt.
Videoessays bzw. Webdokumentation:
Die Kleingruppe „Videoessays“ (Audiovisual Essays) bietet Studierenden die Möglichkeit, Filme und Filmgeschichte auf eine andere Art zu analysieren. Statt in Schriftsprache werden hier die Gestaltungsmittel des filmischen Mediums genutzt: Montage, Split-Screen, Zeitlupe, Zeitraffer, Text-Insert, Voice-Over etc. dienen als Methoden der Analyse, um in dem audiovisuellen Essay über Film und Kino zu reflektieren. Der Kurs bereitet zunächst eine vorgegebene Thematik theoretisch vor. Anschließend steht es den Studierenden frei, in Teams zeitgenössische und historische Filme hinsichtlich der Thematik zu sichten und Beispielszenen herauszuschneiden. Die Ausschnitte werden mit einem professionellen Voice Over versehen und mit Animationen und Grafiken angereichert. Der Produktionsprozess wird von externen Medienpraktiker*innen (z.B. in den Bereichen Schnitt, Animation, Tonaufnahme/–mischung) vorbereitet und begleitet.
Die Kleingruppe „Webdokumentation“ (Interactive Documentary) widmet sich einem gemeinsamen Projekt, das am Ende als Website veröffentlicht wird. In dieser Webdokumentation werden multimediale Beiträge zu einem Thema versammelt, wie zum Beispiel Dokumentationen und Bewegtbilder, Bildergalerien, animierte Dokumentation und Graphiken, Tondokumente, Interviews, Features, Texte und Gameplay. Somit erhalten die Rezipient*innen der Webdokumentation die Möglichkeit, ihre eigenen Suchbewegungen und Erkenntniswege durch den digitalen Themenraum zu verfolgen. Der Kurs bereitet zunächst die vorgegebene Thematik durch Theorie und intensive Recherche vor. Externe Medienpraktiker*innen geben Einführungen und begleiten den Produktionsprozess der einzelnen multimedialen Beiträge. Die Arbeit im Team erfolgt auf der Ebene des jeweiligen Einzelbeitrags und auf der Ebene des gesamten Projekts, das in Konvergenz, Navigations- und Menü-Gestaltung sowie dem Web-Design abgestimmt wird.
Weitere Informationen zu den einzelnen Jahrgängen sind auf den folgenden Seiten zu finden: