Online-Kurs "Film verstehen – Theorien und Methoden der Interpretation"

Die Präsenz audiovisueller Medien wächst. Sie fordert zur Analyse und Reflexion heraus. Die Filmwissenschaft arbeitet mit einem differenzierten Instrumentarium an Modellen, die den methodischen Zugang für die Untersuchung von Filmen vereinfachen können.

Der Online-Kurs „Film verstehen“ vermittelt geisteswissenschaftliche Methoden in filmwissenschaftlicher Ausrichtung. Dabei stellt er einen Film ins Zentrum: Blow Up (GB/I/USA 1966) von Michelangelo Antonioni. Der Kurs betrachtet diesen Filmklassiker wechselweise im Licht der Narratologie, Bildtheorie, Psychoanalyse, Gender Studies, Theorien der Intermedialität und des Neoformalismus. Welche Konturen des Films treten im Schlaglicht eines Modells hervor, welche werden durch sie verborgen? Wie können sich zwei Theorien ergänzen? Wo schließen sie einander aus? Wo produzieren sie gar widersprüchliche Aussagen?

Kernstück des Kurses bilden folgende Lehrfilme (jeweils ca. 60 Minuten lang), welche die Inhalte auf audiovisuelle Weise vermitteln, mit Filmausschnitten, Computer-Animationen, Diagrammen oder Zeichnungen:

  • Intermedialität – PD Dr. Bernd Kiefer
  • Narratologie – Dr. Roman Mauer
  • Bildtheorie – Prof. Dr. Thomas Meder
  • Gendertheorie – Prof. Dr. Oksana Bulgakowa
  • Psychoanalyse – Gregory Mohr, M.A.
  • Neoformalismus – Michael Brodski, M.A.

Ergänzt werden die Lehrfilme durch Literatur- und Filmempfehlungen, theoretische Primärtexte, Links zu Videoessays, außerdem Selbsttests und Lernaufgaben, die die Auseinandersetzung mit den verschiedenen Modellen weiter anregt. Ein animiertes Einführungsvideo erklärt den Aufbau des Kurses. Informationen finden Sie ebenfalls im Flyer.

Der Online-Kurs „Film verstehen – Theorien und Methoden der Interpretation“ steht auf der Lern-Plattform OLAT zur Verfügung. Für die Freischaltung wird ein Zugangscode benötigt, den Sie bei Dr. Roman Mauer erhalten können.

Der Kurs entstand in einer Kooperation des Fachs Filmwissenschaft der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz und der Fachrichtung Mediendesign der Hochschule Mainz unter der Leitung von Prof. Dr. Oksana Bulgakowa (JGU), Dr. Roman Mauer (JGU) und Prof. Dr. Thomas Meder (HS).

Das Projekt, das als hochschulübergreifende Werkstatt zum Ausloten der gegenwärtigen Gestaltungsmöglichkeiten von Lehre, Vermittlung und Informationsaufbereitung konzipiert ist und mit Masterstudierenden beider Einrichtungen umgesetzt wurde, erhielt Förderungen vom Gutenberg-Lehrkolleg Mainz und dem Zentrum für audiovisuelle Produktion/ Medienzentrum (ZAP) der Johannes Gutenberg-Universität im Rahmen der LOOK-Ausschreibung 2016. Im Wettbewerb „Neue Wege in der Lehre“ wurde das Projekt als „innovative Lehre“ am Digitalen Tag 2016 ausgezeichnet.