Der Projektor ist aus. Die Leinwand bleibt leer. Doch das Publikum sitzt im Saal und verfolgt aufmerksam ein Geschehen, das sich live vor der Leinwand abspielt. Denn Kino ist mehr als Film. Zur Kultur des Kinos zählen auch Vorträge von Experten, Diskussionen mit Zuschauern und Werkstattgespräche mit Filmkreativen. Sie finden anlässlich von Festivals, Premieren, kuratierten Filmreihen oder Themenabenden statt, oftmals in Kooperation mit Mainzer Vereinen und Institutionen aus Kultur, Bildung und Wissenschaft - im Kommunalen Kino CinéMayence oder den Programmkinos Capitol/Palatin.
Peter Greenaway, Olivier Assayas, Christian Petzold, Dominik Graf, Ulrich Seidl, Andres Veiel und Hans-Christian Schmid sind hochrangige Autorenfilmer, die im Mainzer Capitol vor der Leinwand saßen und über ihre Filme, Arbeitsweise und künstlerische Sichtweise sprachen. Eingeladen wurden sie von den Fächern Filmwissenschaft und Mediendramaturgie des Instituts für Film-, Theater-, Medien- und Kulturwissenschaft der Universität Mainz.
Peter Greenaway – 10. Juni 2009
Er wurde international gefeiert und gehasst. Für die einen ist er ein Genie, das mit seinen Bildfantasien das Kino an die Grenzen treibt, für die anderen ein Provokateur, der die Traditionen brüskiert. Unbestritten gilt der Brite Peter Greenaway als einer der einflussreichsten Regisseure der 1980er und 90er Jahre. Am 10. Juni 2009 kommt er nach Mainz und präsentiert um 19 Uhr im Capitol-Kino sein Multimedia-Projekt Tulse Lupers Bilderkoffer. Tulse Lupers Reise durch die Geschichte und Gefängnisse des 20. Jahrhunderts ist eine fiktive Biografie, die Greenaway in Filmen, Ausstellungen, Webseiten und Online-Spielen entfaltet: als imaginäres Gedächtnis und transmediales Gesamtkunstwerk. Eine Veranstaltung der Vortragsreihe „Film Beyond Film“ und des Kultursommers Rheinland-Pfalz 2009 „Cool Britannia – Britisches Kino“. Beide Reihen werden von der Filmwissenschaft Mainz ausgerichtet.
Presse:
- Kultursommer
- Idsteiner Zeitung
- Rhein Zeitung
- Allgemeine Zeitung Mainz-Rheinhessen
Im Dialog: Olivier Assayas & Christian Petzold - 2. Juni 2010
Der Autorenfilm im Zeichen von Krise und Utopie
Sie gehören zur jüngeren Regie-Generation und begegnen sich hier zum ersten Mal im Mainzer Capitol-Kino, um aus französischer und deutscher Sicht über Krisen und Utopien, Kapitalismus und Globalisierung, Terrorismus und Liebe zu sprechen: Olivier Assayas und Christan Petzold. Beide erforschen die moderne Gesellschaft auf molekularer Ebene – Familien, Paare, Liebesbeziehungen – und platzieren diese in die großen Spannungsfelder unserer Welt: etwa dem Terrorismus, wie Petzolds Die Innere Sicherheit (D 2000), und Assayas‘ Carlos (F/D 2010). Am Mittwoch, den 2. Juni 2010, begrüßt die Mainzer Filmwissenschaft um 20:30 Uhr in einem von Oksana Bulgakowa und Roman Mauer moderiertem Gespräch im Capitol-Kino. Die Veranstaltung findet in Kooperation mit dem Institut Français und Kultursommer Rheinland-Pfalz statt.
Veröffentlicht:
Mauer, Roman ; Bulgakowa, Oksana ; Assayas, Olivier ; Petzold, Christian: Im Zeichen von Krise und Utopie : Olivier Assayas und Christian Petzold im Gespräch mit Oksana Bulgakowa und Roman Mauer. Film-Dienst. Bd. 63, H. 16. Bonn, : Dreipunktdrei-Medienges., 2010. S. 6 – 13. - Filmdienst
Presse:
- Negativ-Film
- Kultursommer Rheinland-Pfalz
- Allgemeine Zeitung Mainz-Rheinhessen
- Screenshot Online Blog
Am Dienstag, den 29. Juni, gibt es im CAPITOL ein Gespräch zwischen Prof. Dr. Norbert Grob und dem Filmemacher Hans-Christian Schmid, inkl. Filmvorführung von STURM (19.30 Uhr). Im Rahmen des Kultursommers Rheinland-Pfalz wird eine ausführliche Retrospektive inklusive einiger selten gesehener Frühwerke gezeigt: Sekt oder Selters, Die Mechanik des Wunders, Crazy, Lichter, Requiem, Die wundersame Welt der Waschkraft.
Presse:
- Frankfurter Rundschau
- Negativ-Film
- Negativ-Film
- Allgemeine Zeitung Mainz-Rheinhessen
Dominik Graf – 18. Januar 2011
"Und wenn von diesem Film nur eine Szene übrig bleibt..."
Das Werkstattgespräch mit Dominik Graf, das Norbert Grob und Bernd Kiefer am 18. Januar 2011 im Capitol führten, wurde von Egon Bunne dokumentiert (Institut für Mediengestaltung, Hochschule Mainz).
Presse:
- Negativ-Film
- Vimeo
- Allgemeine Zeitung Mainz-Rheinhessen
Im Dialog: Ulrich Seidl & Andres Veiel – 19. Juni 2012
Psychogramme der Gesellschaft in hybrider Ästhetik
Die Filmwissenschaft Mainz und ZDF/arte präsentieren am 19. Juni 2012 ein Gespräch zwischen Ulrich Seidl und Andres Veiel: zwei der renommiertesten Filmregisseure Deutschlands und Österreichs. Die grundlegende Frage im filmischen Schaffen beider lautet: Was ist Fakt, wo beginnt Fiktion? Die Grenze zwischen Spiel- und Dokumentarfilm verschwimmt zunehmend. Der Dokumentarfilm greift immer stärker zur Inszenierung; umgekehrt bedienen sich Spielfilme eines dokumentarischen Realismus. Der deutsche Filmregisseur Andres Veiel und der Österreicher Ulrich Seidl spielen diese Grenze souverän aus. In Mainz treffen sie nun erstmals zusammen und diskutieren die Formen der filmischen Repräsentation. Das Gespräch wird moderiert von Oksana Bulgakowa und Roman Mauer und gefördert durch das Zentrum für Interkulturelle Studien (ZIS) der JGU Mainz.
Veröffentlicht:
Mauer, Roman ; Bulgakowa, Oksana ; Seidl, Ulrich ; Veiel, Andres: Das Material brennt : Ulrich Seidl und Andres Veiel im Werkstattgespräch. Film-Dienst. Bd. 65, H. 18. Bonn: Dreipunktdrei-Medienges., 2012. S. 10- 16. - Filmdienst
Presse:
- Allgemeine Zeitung Mainz-Rheinhessen
- Rhein-Zeitung