ERASMUS 2019–2020 in Paris

Erfahrungsbericht von Martin Klein

Ich habe im Rahmen eines Erasmus-Stipendiums zwei Semester 2019-2020 in Paris verbracht. Das SoSe 2020 wurde durch mehrere Streiks und COVID-19 vorzeitig im März beendet. Die Paris 3 zieht nach meinen Informationen auch um, und wird künftig bei Nation und nicht wie bei mir noch bei Censier sein.

Der Einstieg an der Universität war recht einfach, man erhält Informationen über Einführungsveranstaltungen für Erasmus-Student*innen und erhält einige Informationen über das Studiensystem. Die Einschreibung in die Kurse muss in persona erfolgen und auch sonst ist die Bürokratie an der Uni und in ganz Frankreich unnötig kompliziert und kann zu Problem führen. Ich konnte mich in meine gewünschten Kurse einschreiben und bin insgesamt mit diesen zufrieden. Die meisten Kurse laufen wie Vorlesungen ab, die Lehrenden tragen vor und die Studierenden schreiben mit. Abgeprüft wird alles am Ende, meist schreibt man erst ein Partiel (eine kleine Klausur mit vielleicht 3 Fragen) und dann noch ein Dossier (eine Mini-Hausarbeit). Die Dozent*innen waren alle nett, zuvorkommend und hilfsbereit, auch für uns Erasmus-Studierende. Verständisprobleme gab es für mich während der Kurse keine.

Wichtiger als die Uni ist natürlich das Leben in Paris. Die Miete wird um einiges teurer als in Mainz sein, allerdings gibt es ja das Erasmus-Stipendium und auch das CAV des französischen Staates. Letzteres habe ich aufgrund der unglaublich langsamen Institutionen noch nicht beantragen können, allerdings geht das auch rückwirkend. Für Student*innen gibt es einen Metropass für um die 350€ / Jahr. Die meisten Pariser Museen sind für unter-26-jährige kostenlos, manchmal gilt das aber nur für die Dauerausstellung, und für Sonderausstellungen muss dann gezahlt werden (z.B. im Centre Pompidou). Das Kinogehen ist deutlich billiger als in Deutschland, bei vielen Kinos kostet der Eintritt zwischen 4-6€, nur in den UGCs und anderen Ketten wird es wohl teurer sein. Auch hier gibt es etliche Möglichkeiten Geld zu sparen, mit Jahreskarten, etc. Es lohnt sich auch immer, die Seite des CROUS zu prüfen, die Angebote für Student*innen hat. Die Jahreskarte für die Cinémathèque kostet hier 90€, und man kann damit alle Filme sehen, Masterclasses, in die Bibliothek, etc. etc. Natürlich bedeutet das, das sich am Anfang die Kosten ballen, insgesamt wird man aber so Geld sparen können.

Die Benotung empfand ich als sehr fair, es wird immer Verständnis gezeigt, wenn das Französisch nicht ganz perfekt ist. Mit 3 oder 4 Kursen pro Semester bleibt mehr als genug Zeit, Paris zu erkunden.