Produktionsseminar zur Formatentwicklung
Ziel des Produktionsseminars war die Entwicklung des Audioformats „HörSpielSingle / SoundArtClip“ als Kooperation der Studiengänge Mediendramaturgie (JGU, Mainz), Neue Musik / Neue Medien (HfM, Mainz) sowie Drehbuch/Dramaturgie, Ton und Filmmusik (Filmuniversität Babelsberg Konrad Wolf, Potsdam). Das Format verbindet Hörspiel und Ars Acustica in der Länge eines Songs. Es umfasst rhythmisch arrangierte Wortkunst genauso wie narrativ verfahrende Geräuschcollagen, soll in seiner Musikalität, semantischen Offenheit und formalen Oszillation mehrfach hörbar sein – eng abgesteckt in der zeitlichen Begrenzung, weit ausgelegt in der experimentellen Grenzüberschreitung. Manche Projekte wurden im Sinne des Visual Radio mit minimalistischen Animationsfilmen begleitet (z.B. eWaste, Alles ist Fussball).
Das Programm beinhaltete 2010 mehrere Werkstattseminare in Mainz, Potsdam und Berlin, die u.a. im 5.1.-Hörfunk-Studio der Hochschule für Musik (Toningenieur Dipl. Moritz Reinisch), den Lehrräumen der Filmuniversität Babelsberg und in dem Hörfunk-Studios des Radios Berlin-Brandenburg (ARD) stattfanden. Produziert wurden 13 HörSpielSingles im Zeitraum Januar 2011 – Juni 2011 in Mainz und Berlin.
Die HörSpielSingle eWaste (5’41) von Michael Becker (Mediendramaturgie) mit der Musik von Ruben Fischer (Filmuniversität Babelsberg) wurde für „Premiere im Netz“ (ARD Hörspieltage 2011) ausgewählt und u.a. von SWR2, Deutschlandradio Kultur, DRS2, SRF2 gesendet. „Ein Kurzhörspiel über den Wahnsinn der technologisierten Welt mit dem Versuch, den Daten-Overkill durch Sound und Sprache akustisch wahrnehmbar zu machen.“ (SRF)
Programm:
1. Werkstattseminar: Mediendramaturgie & Neue Musik/Neue Medien, Johannes Gutenberg-Universität Mainz, 9.-11. Juli 2010
- Theorie & Geschichte der Klangkunst, Dr. Johannes Ullmaier (Mainz)
- Workshop: Komplexe Sample-Kompositionen, Henrik von Holtum alias Textor (Berlin)
- Gesprochene Popsongs: Komposition & Performance, Katharina Franck (Berlin)
- Workshop: Theorie und Praxis des Klangexperiments, Univ.-Prof. Peter Kiefer (Mainz)
- Workshop: Hörspiel-Regie, Prof. Alfred Behrens (Potsdam/Babelsberg)
2. Werkstattseminar: Hochschule für Film und Fernsehen „Konrad Wolf“, Potsdam-Babelsberg, 23.-24. Okt. 2010
- Tontheorie & Wellenfeldsynthese, Prof. Klaus Hobohm (Berlin)
- Musikkomposition für Film, FS, Hörspiel, Prof. Ulrich Reuter (Berlin)
- Ästhetik der Klangkunst, Univ.-Prof. Peter Kiefer (Mainz)
- Hörspiel-Regie und Hörspiel-Bearbeitung, Oliver Sturm / Anna Pein (Berlin)
- Komposition von Hörspiel-Musik, Daniel Dickmeis (Berlin)
3. Werkstattseminar im Hörfunk-Studio des Rundfunk Berlin Brandenburg (RBB), Berlin Charlottenburg, 25. Okt. 2010
- Das Feature im RBB, Renate Jurzik, Redakteurin (Berlin)
- Das Hörspiel im RBB, Regine Ahrem, Redakteurin (Berlin)
- Hörspiel-Sprachtraining, Prof. Anna Kurek (Berlin)
- Hörspiel-Regie II, Prof. Alfred Behrens (Berlin)
4. Werkstattseminar in der Hochschule für Musik, Johannes Gutenberg-Universität Mainz, 13./14. Dez. 2010
- Theorie & Praxis: Tonaufnahme und Tonmischung, Dipl. Moritz Reinisch (Mainz)
Produzierte Projekte:
- Die künstlichen Paradiese von Khyra Antczak (Neue Musik/Neue Medien)
- eWaste von Michael Becker (Mediendramaturgie)
- Lila von Vera Louise Behringer (Mediendramaturgie)
- Konzertbesuch von Simon Born (Mediendramaturgie)
- Sturmangriff von Nathalia Grotenhuis (Neue Musik/Neue Medien)
- Dialog mit dem Ich von Isabelle Haak (Mediendramaturgie)
- Babylon United von Magdalena Jagla (Mediendramaturgie)
- ALLES IST FUSSBALL von Kaspar König (Neue Musik/Neue Medien)
- Anna oder Mann Frau Menschen von Johannes Kraus (Mediendramaturgie)
- Bezahlung folgt von Linda Kujawski (Mediendramaturgie)
- Öhrchen gespitzt … und bitte von Silvia Plail (Mediendramaturgie)
- TORTILLA von Christian Schubert (Mediendramaturgie)
Das Projekt entstand unter der Leitung von Dr. Roman Mauer (Johannes Gutenberg-Universität, Mainz) und Prof. Alfred Behrens (Filmuniversität Babelsberg Konrad Wolf, Potsdam), in Kooperation mit: Prof. Peter Kiefer (Hochschule für Musik, Mainz) und Dr. Renate Jurzik / Regine Ahrem (Radio Berlin-Brandenburg, ARD).