Stipendien und Förderungsmöglichkeiten für B.A.- und M.A.-Studierende des FTMK
Stipendien bieten eine attraktive Möglichkeit, Ihr Studium zu finanzieren. Doch nicht nur finanzielle, sondern auch ideelle Förderangebote können für Ihre persönliche Entwicklung eine Bereicherung darstellen. Sie bieten die Möglichkeit, mit anderen Studierenden in den Austausch zu treten und an Veranstaltungen wie Sprachaufenthalten, Workshops, Forschungsreisen etc. teilzunehmen.
Entgegen der Annahme, dass nur Studierende mit Bestnoten für ein Stipendium in Frage kommen, spielen andere Faktoren wie Persönlichkeit oder soziales und gesellschaftliches Engagement ebenfalls eine zentrale Rolle. Zudem wächst zunehmend das Bewusstsein, dass bisher in der Universität sozial marginalisierte Perspektiven eine Bereicherung für den akademischen Diskurs darstellen. Entsprechend sollen insbesondere Erststudierende oder Studierende mit Migrationsgeschichte ermutigt werden, Förderungsmöglichkeiten wahrzunehmen. Weitere hilfreiche Informationen zu den Stipendien-Mythen finden Sie hier.
Bitte beachten Sie, dass Sie für die Bewerbung bei den meisten Stiftungen ein bis zwei Gutachten von Dozierenden benötigen. Im Idealfall werden diese von Dozierenden verfasst, die Sie aus Ihren Seminaren kennen. Doch auch auf Grundlage eines persönlichen Gesprächs ist es möglich, ein Gutachten zu verfassen. Planen Sie daher bitte ausreichend Zeit ein, um Dozierende Ihres Kernfachs frühzeitig zu kontaktieren und um ein Gutachten zu bitten.
Weitere hilfreiche Informationen finden Sie hier:
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Bei den Begabtenförderungswerken handelt es sich um staatlich finanzierte Stiftungen, denen im Vergleich zu anderen Stiftungen, umfangreichere finanzielle Mittel zur Verfügung stehen. Sie haben den Anspruch, die Vielfalt der Gesellschaft widerzuspiegeln und bilden die verschiedenen weltanschaulichen, religiösen, politischen, wirtschafts- oder gewerkschaftsorientierten Strömungen in Deutschland ab. Eine Parteizugehörigkeit oder übereinstimmende politische Gesinnung ist für die parteinahen Stiftungen nicht notwendig erforderlich. Für alle Stiftungen bilden gesellschaftliches und soziales Engagement sowie Persönlichkeit einen wichtigen Bezugspunkt. Zu ihnen zählen (in alphabetischer Reihenfolge):
"Das Avicenna Studienwerk fördert leistungsstarke und gesellschaftlich engagierte muslimische Studierende und Promovierende aller Fächer. […] Das Ziel ist, auf diese Weise an der Heranbildung verantwortungsbewusster und qualifizierter muslimischer Persönlichkeiten mitzuwirken und diese auf Führungspositionen in Wissenschaft, Gesellschaft, Wirtschaft, Politik und Kultur vorzubereiten."
"Das Cusanuswerk ist das Begabtenförderungswerk der katholischen Kirche. Ein interdisziplinäres Bildungsprogramm vermittelt Verantwortungsbereitschaft und Dialogfähigkeit in der Diskussion über Wissenschaft und Glaube, Gesellschaft und Kirche. [...] Zum Auswahlverfahren kann man vorgeschlagen werden oder sich selbst bewerben."
"Das Ernst Ludwig Ehrlich Studienwerk (ELES) fördert besonders begabte jüdische Studierende und Promovierende aller Fachrichtungen. ELES möchte eine Lücke der Geschichte schließen und Begabungen in der jüdischen Gemeinschaft fördern."
"Das Evangelische Studienwerk e.V. Villigst ist das Begabtenförderungswerk der Evangelischen Kirche Deutschlands. Es fördert Studierende und Promovierende aller Fächer, die aus christlicher Orientierung Verantwortung in der Gesellschaft übernehmen wollen. [...] Selbstbewerbungen sind möglich."
„Die Friedrich-Ebert-Stiftung (FES) ist die älteste politische Stiftung in Deutschland. Seit ihrer Gründung 1925 ist sie den Grundwerten der Sozialen Demokratie verpflichtet und setzt sich für einen gerechten Zugang zu Bildungschancen ein. […] Besonders willkommen sind Bewerbungen von Frauen sowie von jungen Menschen, die als Erste aus ihrer Familie studieren und/oder Migrationshintergrund haben.“
“Die Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit fördert politische Bildung und ermöglicht Politikdialog im Sinne von Freiheit und Menschenrechten. Eine Kernaufgabe ist die Förderung des liberalen akademischen Nachwuchses. [...] Auswahlkriterien sind: Leistung, charakterliche Qualitäten, liberales politisches und gesellschaftliches Engagement.”
“Die Begabtenförderung der Hanns Seidel Stiftung unterstützt fachlich kompetente, verantwortungsbewusste junge Staatsbürger. [...] Leistungsfähigkeit, staatsbürgerliches Verantwortungsbewusstsein, politische Aufgeschlossenheit sowie aktive Mitarbeit in sozialen, studentischen, kirchlichen oder politischen Organisationen sind notwendige Voraussetzungen für die Aufnahme.”
“Die Hans-Böckler-Stiftung ist das Begabtenförderungswerk des Deutschen Gewerkschaftsbundes. Sie ist dem Gedanken der Mitbestimmung und der Chancengerechtigkeit verpflichtet. […] Sie fördert leistungsstarke Studierende und Promovierende aller Fächer an Universitäten und Fachhochschulen, die sich gewerkschaftlich oder gesellschaftspolitisch engagieren.”
“Die Heinrich-Böll-Stiftung versteht sich als Agentur für grüne Ideen und Projekte und als internationales Politik-Netzwerk. […] Schwerpunkte der ideellen Förderung sind Politische Bildung, Persönlichkeitsbildung, die Auseinandersetzung mit Geschlechterdemokratie und Interkulturalität sowie die Förderung von Partizipation, Selbstorganisation und Empowerment.”
“Die Konrad-Adenauer-Stiftung orientiert sich an einem Menschenbild, das durch christlich-demokratische Wert- und Ordnungsvorstellungen geprägt ist. Ihr Ziel ist es, vielfältige Chancen für junge Leistungsträger und künftige Führungskräfte zu eröffnen, die in Politik, Wirtschaft, Wissenschaft, Medien, Kultur und Gesellschaft Verantwortung übernehmen.”
“Die Rosa Luxemburg Stiftung steht mit ihrem Studienwerk der Partei „Die Linke“ nahe. Soziale Gerechtigkeit und Solidarität gehören ebenso zu ihren Leitgedanken wie Überwindung patriarchaler, ethnischer und nationaler Unterdrückung. Daher fördert sie insbesondere Studierende aus Nicht-Akademikerfamilien oder mit Migrationshintergrund, Frauen, sozial Bedürftige und Studierende mit Behinderungen.”
“Das Studienförderwerk Klaus Murmann der Stiftung der Deutschen Wirtschaft (sdw) fördert Studierende und Promovierende aller Fachbereiche von Universitäten und Fachhochschulen. […] Initiativbewerbungen sind erwünscht. Zu den Auswahlkriterien gehören: Noten im oberen Drittel des Leistungsspiegels, gesellschaftliches Engagement, Zielstrebigkeit, Freude an der Teamarbeit.” Für Studierende des FTMK ist vor allem das Stipendium markt. medien. machen interessant.
“Die Studienstiftung des Deutschen Volkes fördert junge Studierende und Doktoranden, die Besonderes leisten, Initiative zeigen und Verantwortung übernehmen. Die Stipendiatinnen und Stipendiaten bilden die gesamte Breite und Vielfalt kultureller, konfessioneller und demokratisch verankerter politischer Hintergründe und Werte ab, die sie in das Bildungsprogramm der Studienstiftung einbringen.”
Die Beschreibungen der Stipendien sind dem Flyer des Bundesministeriums für Bildung und Forschung “Mehr als ein Stipendium. Die Angebote der Begabtenförderungswerke für Studierende und Promovierende” entnommen. Weitere, anschauliche Informationen zu den Begabtenförderungswerken finden Sie bei stipendium plus.
“Das Deutschlandstipendium […] fördert begabte und engagierte Studierende an den Hochschulen. Neben sehr guten Noten zählen bei der Vergabe des Deutschlandstipendiums auch soziales oder gesellschaftliches Engagement und besondere persönliche Leistungen – etwa die erfolgreiche Überwindung von Hürden in der eigenen Bildungsbiografie. Außerdem werden besondere soziale, familiäre oder persönliche Umstände berücksichtigt, die sich beispielsweise aus der familiären Herkunft bzw. Situation oder einem Migrationshintergrund ergeben.” (Quelle)
Neben Förderungen für begabte oder engagierte Studierende gibt es auch Stipendien für Personengruppen, die spezielle Voraussetzungen erfüllen:
Bei der Szloma-Albam-Stiftung können jüdische Menschen Stipendien für Ausbildungs- und Studiengänge beantragen.
Das Familien-Servicebüro hat Stipendien für Familien und Studierende mit Kindern zusammengestellt. So finden sich dort unter anderem die Bundesstiftung Mutter und Kind, die Landesstiftung "Familie in Not" oder das MAWISTA-Stipendienprogramm.
Für Spätaussiedler, Asylberechtigte und Kontingentflüchtlinge bietet die Otto-Benecke-Stiftung diverse Förderprogramme: “Die Förderprogramme ‘Garantiefonds Hochschule’, ‘Seminarprogramm’ und ‘Hochschulprogramm’ richten sich an Zugewanderte, die in Deutschland die Hochschulreife erwerben wollen, ein Hochschulstudium aufnehmen oder fortsetzen wollen. Ziel ist der erfolgreiche Einstieg in den Arbeitsmarkt.” (Quelle)
The Otto-Benecke-Stiftung supports migrants with an academic background: “The projects ‘Guarantee Fund Higher Education’, ‘Seminar Programme’, ‘College Programme’, ‘top form’ and ‘Welcome’ aim at helping immigrants acquire their univerity entrance qualification in Germany and to begin or continue their studies. The main goal is to gain foothold on the German job market.” (Sour)
Weiterhin gibt es auch Stipendien, die zweckgebunden oder fachspezifisch sind:
Auch Ihr Auslandsaufenthalt kann über Stipendien gefördert werden. Welche Stiftungen Ihnen Förderung anbieten, erfahren Sie auf den Seiten zum Auslandsstudium. Stipendien für Promotionen hat das Gutenberg-Nachwuchskolleg zusammengestellt.
Für Abschlussarbeiten mit Bezug zur Stadt Mainz sehen Sie hier nach: Gutenberg-Stipendium.
Die Stiftung zur Förderung begabter Studierender und des wissenschaftlichen Nachwuchses richtet sich an Studierende in Rheinland-Pfalz.
Leopold-Kretzenbacher-Stipendien fördert kulturwissenschaftlichen Nachwuchs und Kulturwissenschaftler:innen mit Themenschwerpunkt östliches Europa.
Arbeiterkind.de ermutigt “Schülerinnen und Schüler aus Familien ohne Hochschulerfahrung dazu, als Erste in ihrer Familie zu studieren. 6.000 Ehrenamtliche engagierten sich bundesweit in 80 lokalen ArbeiterKind.de-Gruppen, um Schülerinnen und Schüler über die Möglichkeit eines Studiums zu informieren und sie auf ihrem Weg vom Studieneinstieg bis zum erfolgreichen Studienabschluss und Berufseinstieg zu unterstützen.” (Quelle)
“Im Studienprogramm Q+ können Sie sich über Ihr Studium hinaus interdisziplinär und flexibel weiterbilden. In eigenen Q+Veranstaltungen, die wir in Kooperation mit JGU-Lehrenden und unseren Partnerschaftsinstitutionen entwickeln, treffen Sie Studierende aus anderen Fächern und setzen sich mit aktuellen wissenschaftlichen und gesellschaftlichen Fragen auseinander. Zudem bekommen Sie Zugang zu ausgewählten Seminaren und Vorlesungen aus dem regulären Angebot der JGU und die Möglichkeit, eigene Projekte zu entwickeln und anerkennen zu lassen.” (Quelle)
Die Gutenberg Graduate School of the Humanities and Social Sciences bietet für alle Promotionsinteressierten der Geistes- und Sozialwissenschaften (fortgeschrittene Masterstudierende und Absolvent*innen) eine Erstberatung für Promotionsinteressierte an. Hier erhalten Sie Informationen und individuelle Beratung zu den verschiedenen Finanzierungsmöglichkeiten für die Promotion und welche Möglichkeiten am besten zu Ihrem Projekt passen. Die GSHS-Geschäftsstelle berät Sie auch zu allen anderen Fragen rund um den Promotionseinstieg. Die GSHS publiziert zudem regelmäßig den Newsletter "GSHS-calls worldwide", in dem aktuelle Stellen- und Stipendienausschreibungen verlinkt sind. Die Newsletter der letzten Wochen finden Sie hier, dort können Sie auch den Newsletter abonnieren.
Wenn Sie bereits eine Betreuungsperson für Ihr Promotionsprojekt gefunden haben, können und sollten Sie auch mit dem*der Betreuenden über Finanzierungsmöglichkeiten sprechen. Über Finanzierungsmöglichkeiten, Kriterien, Förderhöhen, Termine sowie weitere hilfreiche Links informiert außerdem Dagmar Stockfisch (stockfis@uni-mainz.de).