Vortragende: James Wulff, Karlheinz Oplustil, Andreas Rauscher, Oksana Bulgakowa, Bernd Kiefer, Lars Dammann, Oliver Keutzer, Marcus Stiglegger, Ivo Ritzer, Peter Schulze
Organisation: Univ.-Prof. Dr. Norbert Grob, Dr. Roman Mauer
Historisch und ästhetisch hat sich der Politthriller als ein synthetisches und populäres Subgenre etabliert, in dem das Kino seit den 1940er Jahren, aber verstärkt in der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg, in der Ära des Kalten Krieges, die Erfahrung bearbeitet, dass Individuen im Räderwerk politischer Ideologien in erster Linie Opfer sind. So wird das wachsende Unbehagen an vielen Formen politischer Macht und Machtausübung artikuliert, deren Motive nur noch vordergründig das Wohl aller zum Ziel haben, insgeheim aber ganz eigenen, oft inhumanen, verbrecherischen Zwecken dienen. Die wichtigsten Paradigmen des Genres sind in den USA, in Frankreich und Italien entstanden. In Deutschland blieb es eher ein Phänomen am Rande. Die Vorlesungen bestimmt das Genre durch Thema (Konflikte und Machenschaften im politischen Umfeld) und Form (Spannungsdramaturgie des Thrillers), reflektiert dabei allerdings auch die kontinentalen wie nationalen Besonderheiten.