WiSe 2020/21: Die Maske

Internationale Vortragsreihe im Rahmen der Ringvorlesung Film- und Medienästhetik

Organisation: Univ.-Prof. Dr. Marc Siegel

Kontakt: msiegel@uni-mainz.de

Mittwochs, 18:15 – 19:45 Uhr auf MS Teams

Masken bestimmen unseren Alltag. Sie sind nicht nur permanentes Thema der öffentlichen Debatten zur Mäßigung des COVID-19 Virus; sie tragen zur ästhetischen und funktionalen Veränderung unseres Gesichtes bei. Sie verwalten in Innen- und Aussenräumen unseren Atem und die Akustik der zwischenmenschlichen Kommunikation. Können Sie mit den Augen lachen? Setzen Sie ihren Augenbrauen öfter ein? Die Masken sind zugleich soziale und gesundheitliche Pflicht und auch Mode Accessoire. Gesicht, Stimme, Ohren und Atem werden sich daran gewöhnen müssen. Diese Ringvorlesung widmet sich der Medialität der Maske. Wie beschreiben, analysieren und historisieren wir die Funktion und Relevanz dieses seit neuem unersetzlichen Stoffs des Alltags? Was sind seine ästhetischen, politischen und sozialen Funktionen? Was sind die Auswirkungen des allgegenwärtigen Erscheinens der Maske auf unser Verständnis der zwischenmenschlichen Kommunikation? In der Filmgeschichte ist die Maske seit langem Thema, sei es als Mittel, um visuelle Effekte in der Bildkomposition herzustellen oder als Requisit, um die Erscheinung eines Darstellers oder Figur zu verändern. Maskierungen und Maskeraden werden oft eingesetzt, um die ethnische, racial und/oder geschlechtliche Identität eines Bühnen- oder Filmschauspielers oder der Figur zu verschleiern. Was differenziert die Maskenpflicht von einem Vermummungs- oder Verschleierungsverbot? Gemeinsam mit einer interdisziplinären Gruppe von Wissenschaftler*innen werden wir im Laufe der Ringvorlesung theoretische und historische Perspektiven zur Maske sammeln, die uns den neuen Stoff auf unseren Gesichtern klarer vor Augen erscheinen lassen sollen.

 

4.11 // Marc Siegel (Mainz)

Die Maske: Eine Einführung

 

11.11 // Yiğit Soncul (College of Communication, University of the Arts London)

Breath and Breathing: Respiratory Politics of the Mask

 

18.11. // Friedemann Kreuder (Mainz)

Die Maske als das Andere des bürgerlichen Selbst – Alternative Darstellungsformen im frühen Wiener Volkstheater Joseph Felix von Kurz’

 

25.11. // John Skoog (Mainz)

"Leave to us Germans the horrors of delirium, the dreams of feverishness and the kingdom of ghosts."

 

2.12. // Julia Pfahl (Mainz)

Alles Theater…? Masken, Maskierungen und Maskeraden als kulturelle Praxis

 

9.12. // Alexandra Schneider (Mainz)

Techniken des Maskierens. Eine medienarchäologische Spurensuche

 

16.12. // Katja Gunkel (Goethe Universität – Frankfurt am Main)

Filter galore, in disguise – Zur Un|Sichtbarkeit digitaler Masken am Beispiel von Instagram

 

6.1. // Marek Jancovic (Vrije Universiteit Amsterdam)

Das Format als Maske: Auf der Spur nach webbasierten Praktiken der Umformatierung

 

13.1. // Cecilia Valenti (Mainz)

Die Totenmaske: eine Abstraktion für den Kampf ums Konkrete

 

20.1. // Stefanie Böttcher (Kunsthalle Mainz)

1, 2, 3 Masquerade

 

27.1. // Gabriele Schabacher (Mainz)

Behind the mask? Instabile Gesichter und Biometrie

 

3.2. // Pavan Malreddy (Goethe Universität – Frankfurt am Main)

Masked Selves: Salman Rushdie and the Performance of (Cinematic) Autobiography

 

10.2. // Linda Hentschel (Mainz)

Blackface - Blackness: Das Gelächter der Minstrel Shows