AUDIOVISUELLE BEWEGTBILDER
BEFRAGEN UND VERORTEN
Kinospielfilme, Serien, Streamingangebote, Dokumentarfilme, Gebrauchsfilme, digitale Bewegtbildmedien auf YouTube, TikTok oder Instagram, Installationskunst im Museum, Fernsehformate – all diese Phänomene meinen wir, wenn wir in der Filmwissenschaft in Mainz von „Film“ sprechen. Film verstehen wir als sinnliche, ästhetische, soziale und politische Erfahrung und wir interessieren uns für audiovisuelle Bewegtbilder in ihren vielfältigen internationalen Erscheinungs- und Aufführungsformen.
Als Kulturwissenschaft besitzt das Fach einen medienwissenschaftlichen Fokus und stellt die interdisziplinäre Analyse audiovisueller Vorgänge, ihrer Geschichte und ihrer Vermittlung in den Mittelpunkt. In Mainz bildet die film- und medienhistorische Perspektive einen wichtigen Schwerpunkt und wird in Verbindung mit aktuellen Themen wie z.B. queer, trans*, feministischen oder dekolonialen Perspektiven auf audiovisuelle Medien untersucht.
Die Medienstadt Mainz und Umgebung ist ein attraktiver Standort, da er die Möglichkeit bietet, Kontakt zu ansässigen Unternehmen und Organisationen im Filmbetrieb aufzunehmen (z.B. ZDF, SWR, arte, Funk, Deutsches Filminstitut und Filmmuseum, zahlreiche Filmfestivals).
Das Fach Filmwissenschaft/Mediendramaturgie bietet zur Zeit folgende Studienprogramme an:
An der Johannes Gutenberg-Universität Mainz wird der International Master in Cinema Studies als forschungsorientiertes Vertiefungsstudium in interdisziplinärer und kulturwissenschaftlicher Perspektive durchgeführt. In der Lehre liegen die Schwerpunkte auf Trans und Queer Studies, Production und Format Studies, Experimentalfilm, und feministischer dekolonialer Film und Medienkulturwissenschaft. Der International Master in Cinema Studies sieht ein Studium an drei verschiedenen Standorten vor. Beginn und Abschluss des viersemestrigen Studiums finden an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz statt. Das zweite und dritte Studiensemester werden an zwei verschiedenen Partner-Universitäten in Frankreich, Italien, Großbritannien, Spanien, Belgien, Kanada, den Niederlanden oder Deutschland absolviert. Mehr dazu können Sie hier lesen.
Lecture: Janaína Oliveira, Rio de Janeiro: "On Sarah Maldoror"
Mi, 14.05., 18 Uhr | Hörsaal der Kunsthochschule | (Vortrag auf Englisch)
Die Lecture findet im Rahmen der der Lehrveranstaltung: „To make a film means to take a position“. Die antikoloniale Filmpraxis von Sarah Maldoror (1929–2020), geleitet von Linda Hentschel und Cecilia Valenti statt.
Janaína Oliveira is a film programmer and professor at the Federal Institute of Rio de Janeiro (IFRJ). She has a Ph.D. in History and was a Fulbright Visiting Scholar at Howard University. She is Head Programmer at the Zózimo Bulbul Black Film Festival in Rio de Janeiro and on the programming committees for FINCAR (Festival Internacional de Cinema de Realizadoras) and International Women Filmmakers Festival in Recife. From 2019 to 2020 she was an advisor for African and Black diaspora films for the Locarno Film Festival in Switzerland. Her research has been focused on Black and African cinemas since 2009.
In der Lehre entstandenes Projekt: film & versammeln
Im Rahmen des kritischen Schreiblabors Film als Kunst des Versammelns. Schreiben über Film und darüber hinaus, das von Matthias Wittmann geleitet und vom Gutenberg Lehrkolleg (GLK) als innovatives Lehrprojekt gefördert wurde, entwickelten die Teilnehmer*innen kritische Essays, die sich mit der Versammlungsperformanz von Film, Kino und anderen audiovisuellen Medientechniken beschäftigten. Die Essays können auf der von Laura Oldenbourg (einskommanull) gestalteten Webseite gelesen werden, begleitet von Materialien aus dem Schreiblabor. Ein Collagefilm von Clara Schmidt über die kollaborativen Schreibexperimente des Projekts ist hier zu sehen: