Ann-Christin Eikenbusch, M.A.

MA S. Genres, Formate, Stile: Die Sorgfalt der Bilder – Filme der „Berliner Schule“

Dozent:innen: Ann-Christin Eikenbusch M.A.
Kurzname: S GenreFormatStil
Kurs-Nr.: 05.054.19_570
Kurstyp: Seminar

Voraussetzungen / Organisatorisches

Dieser Kurs wird als Blockseminar stattfinden.

Inhalt

Früheren filmischen Aufbruchbewegungen vergleichbar, wie sie als globales Phänomen seit den 1950er Jahren (Nouvelle Vague, Junger Deutscher Film u.a.) in Erscheinung treten, entstand die sogenannte „Berliner Schule“ als Gegenpol zum Kino der vorigen Generation, nicht jedoch als offener Protest. Anders als die klamaukigen, kommerziellen Beziehungskomödien Mitte der 1990er Jahre, waren die Filme von Christian Petzold, Angela Schanelec und Thomas Arslan – die erste Riege dieser ‚neuen deutschen Welle‘, die allesamt ihre Ausbildung an der Deutschen Film- und Fernsehakademie (dffb) erhalten hatte – „in einer besonderen Art von Wirklichkeit“ angesiedelt, wie Georg Seeßlen meint: Man sehe etwas, „das man jeden Tag sieht und von dem man im gleichen Moment merkt, dass man es nie gesehen hat.“ Gemein ist ihnen nämlich die Lust an der Beobachtung des Alltags und der Menschen in ihm, die durch wohlkomponierte Bild- und Tonarrangements – Katja Nicodemus spricht von einer „Sorgfalt der Bilder“ – zum Ausdruck kommt.

Dabei ist es weder ein streng einheitlicher Stil, noch ihre Herkunft, welche die Regisseur*innen der „Berliner Schule“ als vermeintliches Kollektiv eint. Spätestens seit der zweiten Generation (Christoph Hochhäusler, Valeska Griesebach, Henner Winkler, Ulrich Köhler u.a.) ist auch die Bindung an eine gemeinsame Ausbildungsstätte nicht länger gegeben. Vielmehr lässt sich von einer Gruppe individueller Filmemacher*innen sprechen, die sich „über gemeinsame Vorbilder und ästhetische Vorlieben definiert“ (Rüdiger Suchsland).

Die Wahrnehmung der Regisseur*innen als manifeste Gruppe gründet also vornehmlich auf dem filmkritischen Diskurs, der sich Anfang der 2000er im deutschen Feuilleton entwickelte und durch die Filmkritiker Merten Worthmann (Die Zeit) und Rainer Gansera (Süddeutsche Zeitung) mit dem Label „Berliner Schule“ markiert wurde.

In einzelnen Blocksitzungen wollen wir uns intensiv mit ausgewählten Filmen sowohl der ersten als auch der zweiten Generation der Berliner Schule auseinandersetzen und dabei neben stilistischen und thematischen auch produktionstechnische und rezeptionsgeschichtliche Fragestellungen erörtern.

Termine

Datum (Wochentag) Zeit Ort
04.11.2023 (Samstag) 09:00 - 15:00 01 110 PC-Raum, Seminarraum 2
9181 - Medienhaus
25.11.2023 (Samstag) 09:00 - 15:00 01 110 PC-Raum, Seminarraum 2
9181 - Medienhaus
16.12.2023 (Samstag) 09:00 - 15:00 01 110 PC-Raum, Seminarraum 2
9181 - Medienhaus
20.01.2024 (Samstag) 09:00 - 15:00 01 110 PC-Raum, Seminarraum 2
9181 - Medienhaus